Das Thema “Babyschlaf” beschäftigt viele Eltern – und das zu Recht! Schlaf ist ein Grundbedürfnis, und zunehmender Schlafmangel verwandelt selbst das sanfteste Elternteil schnell in ein gereiztes, übermüdetes Wesen.
Können Babys durchschlafen und was hat das Ganze mit Stillen zu tun?
Babys schlafen nicht durch, und Erwachsene tun das oft auch nicht. Das ist evolutionär bedingt: Forschung zeigt, dass wir in der Nacht mehrere Wachphasen haben sollten, um sicherzustellen, dass alles in Ordnung ist. Babys haben einen Schlafrhythmus, der ähnlich funktioniert: Eine Leichtschlafphase wird von einer Tiefschlafphase abgelöst, was sich die ganze Nacht wiederholt. Im ersten Lebensjahr entwickelt sich das Gehirn der Babys unglaublich schnell, was zu häufigeren REM-Phasen (Rapid-Eye-Movement) führt. In diesen Phasen wachen sie leichter auf, besonders in ungewohnten Schlafumgebungen.
Frequentierung von REM-Phasen
In der REM-Phase arbeitet das Gehirn auf Hochtouren. Diese Phase dauert in der Regel etwa 20 bis 35 Minuten, gefolgt von einer Tiefschlafphase, in der die körperlichen Funktionen heruntergefahren werden. Veränderungen in der Umgebung können dazu führen, dass das Baby aufwacht und Nähe sucht, sei es durch Stillen oder andere beruhigende Maßnahmen.
SIDS: Das Risiko senken
Um das Risiko eines plötzlichen Kindstods (SIDS) zu verringern, sind folgende Verhaltensregeln wichtig:
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Rauchfreie Umgebung: Das Baby sollte in einer rauchfreien Umgebung aufwachsen. Idealerweise raucht niemand in der Nähe des Babys.
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Schlafposition: Babys sollten immer auf dem Rücken schlafen.
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Schlafsack verwenden: Verwende einen gut passenden Schlafsack. Vermeide Decken, Kissen oder Kuscheltiere, die das Gesichts des Babys abdecken könnten.
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Zimmer teilen: Das Baby sollte im selben Zimmer wie seine Bezugspersonen schlafen, idealerweise bis zum ersten Geburtstag.
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Stillen: Stillen senkt das Risiko von SIDS erheblich.
Babyschlaf und Stillen
Der nahe Kontakt durch nächtliches Stillen und die Geräusche im Schlafzimmer tragen dazu bei, dass das Baby leichter aufwacht, aber nicht in den tiefen Schlaf übergeht. Die Vorteile sind hier klar: Die Mutter kann intuitiv auf die Bedürfnisse des Babys reagieren, ohne aus dem Tiefschlaf gerissen zu werden. Dies fördert nicht nur den Schlaf der Mutter, sondern auch die Bindung zum Baby.
Fit trotz Schlafmangel
Sollte dein Baby dennoch eine schlechte Nacht gehabt haben, hier einige Tipps für müde Mamas:
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Kaffeepause: 2-3 Tassen Kaffee pro Tag sind erlaubt.
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Frische Luft: Nimm dein Baby in die Tragehilfe und mach einen Spaziergang. Das hilft oft.
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Nickerchen: Schlafe, wenn dein Baby schläft.
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Hilfe annehmen: Frag Nachbarn oder Freunde, ob sie dir mit dem Baby helfen können.
Wenn dein Baby älter ist, können sanfte Einschlafbrücken wie Tragen, Streicheln, Wippen oder Singen helfen, in den Schlaf zu finden.
Umbetten? Nach der REM-Phase!
Wenn du dein Baby in sein Bettchen legen möchtest, warte die ersten 20 Minuten nach dem Einschlafen ab, denn die REM-Phase benötigt etwas Zeit. Wenn du umbettst, lasse ein Kleidungsstück von dir im Bettchen, damit das Baby deinen Geruch behält. Achte auch darauf, das Baby auf die Seite zu legen, um den Moro-Reflex zu minimieren.
Ich wünsche dir gute Erholung!
Deine Sarah
Weiterführende Bücher:
Besucherritze - Eva Solmaz
Kinder verstehen -Herbert Renz-Polster
In Liebe wachsen - Carlos Gonzalez
Das Geheimnis zufriedener Babys - Nora Imlau